Die Musikgesellschaft Dagmersellen präsentierte an ihrem Frühlingskonzert einen bunten Strauss englischer Brass-Band-Literatur. Damit blickte sie zurück auf eine unvergessliche musikalische England-Reise vor einem Jahr.
Die Themenwahl «England» für das diesjährige Frühlingskonzert der Musikgesellschaft Dagmersellen hat gar nichts mit den aktuellen mühseligen Brexit-Diskussionen zu tun. Dies stellte der frühere Posaunist und heute in den Niederlanden wohnhafte Moderator Martin Zemp von allem Anfang an klar. Vielmehr ging es um eine sehr unterhaltsame Aufarbeitung einer viertägigen England-Reise der Musikgesellschaft Dagmersellen im Mai 2018. Die Musikantinnen und Musikanten nahmen am traditionellen «Whit Friday March Contest» teil, einem spektakulären Blasmusikevent mit religiösem Hintergrund im Nordwesten von England.
Vorfreude auf den Musiktag
Eine Ouvertüre von Philip Sparke machte den gelungenen Auftakt, gefolgt von «Psalms and Alleluias» von Philip Wilby. In der anspruchsvollen und herausfordernden Komposition konnten sich die verschiedenen Register auszeichnen.
Noch haben die Musikantinnen und Musikanten unter der sehr dynamischen und präzisen Stabführung von Reimar Walthert sechs Wochen Zeit, um an kleinen Details zu feilen. Am Samstag, 1. Juni, möchte die MG Dagmersellen mit diesem Werk am Kantonalen Musiktag in Altishofen für Furore sorgen. Eine traurige, gefühlvoll vorgetragene walisische Melodie und ein rassiger Marsch beendeten den ersten Konzertteil.
Trommelwirbel und ein brillantes Posaunensolo
Nach der Pause trat zuerst die siebenköpfige Tambourengruppe Dagmersellen-Altishofen unter der Leitung von Markus Ruckstuhl in Aktion und sorgte mit schnellen Trommelwirbeln und Showeffekten dafür, dass Ohren und Augen gleichermassen auf die Rechnung kamen
Auf originelle Art meldete sich die Brass Band zurück. Auf dem Weg zur Bühne stellten sich die Musikantinnen und
Musikanten im Archesaal auf und beglückten das Publikum mit einem eindrücklichen Rundum-Klangerlebnis. Im Stück «Blue Bells of Scotland» von Arthur Pryor hatte Joel Kaesmacher, der jüngste Musikant auf der Bühne, seinen grossen Auftritt. Brillant und virtuos meisterte er sein schwieriges Posaunensolo und die vom applaudierfreudigen Publikum stürmisch geforderte Zugabe.
Fast 300 Jahre aktives Musizieren
Der Präsident Patrick Riedweg freute sich über den Grossaufmarsch, besonders über die sehr zahlreichen Vereinsdelegationen. Im Mittelpunkt seiner Ansprache stand die verdiente Ehrung von neun langjährigen
Aktivmitgliedern, die zusammen unglaubliche 295 Jahre Aktivzeit in der Musikgesellschaft Dagmersellen auf dem
Buckel haben. Unter ihnen Martin Luternauer mit 45 Jahren und Josef Riedweg, der auf sage und schreibe 60 Jahre Musizieren zurückblicken darf.
Legendäre Hitparadenstürmer zum Abschluss
Zum Abschluss des Konzertes begeisterte die Brass Band die Konzertbesucher mit zwei Megahits der Rockband Queen und der Beatles, die zu England gehören wie das Salz in der Suppe. Besonders die grossartige, unvergleichliche «Bohemian Rhapsody» von Freddie Mercury ist nach dem kürzlich erschienenen Film wieder in aller Leute Munde.
(Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Willisauer Boten. Text und Fotos: Hans Schmid, Nebikon)